"Himmelsgruß"  - unser wöchentlicher Impuls


Jede Woche gibt es hier Gedanken zu einer Sonntagslesung zum Lesen - vorbereitet von einem*r Neuhauser Seelsorger*in.


Picknick mit Zaubertrick? - SONNTAG, 28. JULI 2024 -

Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu Jesus: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele? Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa Fünftausend. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt geworden war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt! Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Brocken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

 

 

 

 

(siehe den ganzen Text Joh 6, 8-14)

 

Bildquelle: pixabay

 


Macht Jesus mit Tausenden Picknick auf einer Wiese in Galiläa? Der Begriff Picknick taucht erst in einer französischen Quelle von 1692 auf und setzt sich zusammen aus den Worten "piquer“, was so viel bedeutet wie "aufpicken“, und aus "nique“, was für „Kleinigkeiten“ steht.

Doch die Sättigung der Vielen ist keine Kleinigkeit.

Kaum zu fassen, dass Fünftausend von fünf Broten und zwei Fischen als „Beikost“ sattwerden und dazu noch zwölf Körbe voller Brotbrocken übrigbleiben. Ist Jesus ein Magier, der Essen in rauen Mengen herbeizaubern kann? Was hat es auf sich mit jener Erzählung von der wunderbaren Brotvermehrung, die gleich fünfmal im Neuen Testament vorkommt?

 

Die Brotvermehrung ist kein Zaubertrick Jesu. Das Schlüsselwort ist: Teilen. Insofern könnte es uns auch gelingen, Jesu Tat zu wiederholen. Die Voraussetzung: Wenn alle teilen, was da ist, dann werden alle satt. Auf dieses Wunder warten viele Menschen in unserer Welt.

Raphael Steinke

Pfarrer von St. Laurentius

(Foto: Matthias Rößner)