Jede Woche gibt es hier Gedanken zu einer Sonntagslesung zum Lesen - vorbereitet von einem*r Neuhauser Seelsorger*in.
Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
(Lukas 3, 21-22)
Bildquelle: Christian Rabe/Pfarrbriefservice
„Während er betete"“ Jesus betet. Eine Selbstverständlichkeit? Er, der ganz „im Vater“ ist und der Vater in ihm (wie es mehrfach bei Johannes heißt): Jesus betet. Dieses Einssein mit dem Vater geschieht nicht einfach durch Herkunft, durch Abstammung. Dass Jesus ganz und gar eins ist mit dem Vater, erneuert sich während seines ganzen irdischen Lebens und Wirkens immer wieder im Gebet. Im Gebet erhält die Gottesbeziehung neue Kraft und Dynamik.
Es ist gerade das Lukasevangelium, das uns dies verdeutlicht. Kein anderes der vier Evangelien erwähnt so oft, dass Jesus vor großen Auftritten betet. Bevor Jesus Menschen beruft, lehrt, heilt – und bevor er seinen Passionsweg geht –, stets schöpft er Kraft und Erneuerung seines Auftrags, den Willen des Vaters bekanntzumachen und zu tun, aus dem Gebet.
In einem Hochgebet heißt es, wir sollen „handeln nach dem Wort und Beispiel Christi“. In diesem Kirchenjahr, das vor ein paar Wochen begonnen hat, lesen wir im Gottesdienst verstärkt Lukas-Texte. Dort geht es also besonders häufig ums Beten. Ist dies nicht eine schöne Gelegenheit, uns auch darin ein Beispiel zu nehmen an Jesu Handeln? Versuchen auch wir immer wieder, unserem Lebensweg neue Kraft zuzuführen durchs Gebet!
Dr. Aleksander Pavkovic
Diakon mit Zivilberuf in Herz Jesu
(Foto: Matthias Rößner)